Revierinfo
Der Attersee, einer der schönsten Seen Österreichs besticht mit seiner türkisblauen Farbe:
Der Attersee ist Österreichs größter Binnensee mit einer Länge von 21 Kilometern, einer Breite von 3 Kilometern und einer Größe von ca. 47 km2. Die tiefste Stelle wurde mit 170 Metern gemessen. Im Südwesten erhebt sich der Schafberg, im Südosten das Höllengebirge. Der Attersee ist mit seinem Rosenwind als das Segelrevier schlecht hin, weit über die Grenzen hinaus bekannt. Dazu gibt es angenehme Badetemperaturen im Sommer.
Winde
Windrichtungen & Besonderheiten
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N bis O – Rosenwind: Hauptwindrichtung. In der Bucht von Kammer böig, sonst über 15 km hinweg gleichmäßig. In Unterach hingegen durch die umliegenden Berge oft drehend und unbeständig. Warum Rosenwind? Es wird erzählt, dass in früheren Zeiten Schloss Kammer von Rosengärten umgeben war. Der Nordostwind trug den Duft der Rosen über den Attersee hinweg. Zum Rosenwind gehören auch Sonnenschein und herrlich blauer Himmel. Der Wind setzt gegen Mittag ein, bleibt meist konstant bis am Abend und kann bis zu 4 Beaufort erreichen.
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Gewitterlagen: Vor Gewittern wird der Rosenwind böig und warm. Türmen sich mächtige Wolken auf, zieht der Wind kräftig an. Kommt jedoch ein Wolkenturm aus Westen, schläft der Rosenwind rasch ein, bevor ein Gewitter mit Westböen hereinbricht – ein klares Zeichen, um den Heimathafen aufzusuchen.
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Föhnwetter: Auch bei Föhn kann eine Art Rosenwind entstehen – warm, beständig aus Südost, oft bis spät am Abend spürbar. Vorsicht jedoch: Bricht der Föhn durch, kann ein starker Fallwind aus Süd entstehen, mit hohen Wellen im Nordteil. Anzeichen: Linsenwolken, tiefer Luftdruck, fallende Wolkenfetzen aus den Tälern.
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Nordwind nach Fronten: Nach einer Schlechtwetterfront folgt bei steigendem Luftdruck oft ein kühler Nordwind. Anders als der Rosenwind ist er tageszeitunabhängig und bietet auf der Westseite gute Bedingungen – von Litzlberg über Attersee bis Nussdorf.
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W – Westwind: Die zweite Hauptwindrichtung. Oft bewölkt oder leicht regnerisch, aber bei passender Kleidung ein Highlight, vor allem fürs sportliche Jollensegeln am Westufer. Für größere Yachten lohnt sich das offene Wasser an der Ostseite. Sturmwarnungen erfolgen zuverlässig.
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SW – Brunnwind: Ein kurzlebiger Talauswind aus der Burgauklamm, oft nachts oder nach Schlechtwetter, und Vorbote für Wetterbesserung. Benannt nach dem Kaiserbrunnen.
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SO – Bachwind: Eine instabile Brise aus Südost im Nordteil des Sees, meist Vorzeichen für schlechtes Wetter. Der Name stammt vom Ort „Bach“ hinter Weyregg.
Flauten und Windstatistik
An heißen Hochsommertagen (Hundstage) kann der Rosenwind ausbleiben. Typisches Zeichen: ringsum Schönwetterwolken, über dem See aber wolkenlos – ein Hinweis auf einen kalten Lufttropfen, der jede Thermik blockiert. Auch mittelhohe Schichtwolken können die Thermik deckeln.
Windstille Tage liegen unter 10 %, im Juli/August bei rund 20 %. Insgesamt zählt der Attersee – dank des Rosenwinds – zu den windreichsten Seen Mitteleuropas. Nur der Gardasee, Balaton und Neusiedlersee übertreffen ihn.
Geschichte
Geschichte des Attersees – Von der Urzeit zur Sommerfrische
Der Name Attersee geht vermutlich auf vorkeltische Wurzeln zurück: „ata“ oder „ada“ bedeuteten einst „Wasser“. Und tatsächlich war der See schon seit frühester Zeit Lebensraum für Menschen. Funde belegen, dass das Atterseegebiet bereits in der Jungsteinzeit besiedelt war.
Ein bedeutender archäologischer Meilenstein war die Entdeckung prähistorischer Pfahlbauten im August 1870 am Nordufer des Sees. Diese jungsteinzeitlichen Siedlungsreste bei Abtsdorf und Litzlberg gehören seit 2011 – gemeinsam mit den Pfahlbau-Funden im benachbarten Mondseeland – zum UNESCO-Weltkulturerbe „Prähistorische Pfahlbauten um die Alpen“.
Auch die Römer haben ihre Spuren hinterlassen: Im Atterseegebiet finden sich Relikte römischer Villen – ein Hinweis darauf, dass der See schon in der Antike nicht nur funktional, sondern auch landschaftlich geschätzt wurde.
Im späten 19. und frühen 20. Jahrhundert, zur Zeit der Belle Époque, wurde der Attersee schließlich zum Sehnsuchtsort einer neuen Gesellschaftsschicht – dem Bildungsbürgertum und Künstler:innen aus Wien. Die Sommerfrische entwickelte sich zur Kulturerscheinung, und der Attersee wurde zum Treffpunkt für Kreative und Intellektuelle. Gustav Klimt verbrachte hier viele Sommer, inspiriert von der Natur und dem Licht des Sees. Auch Gustav Mahler fand am Attersee seinen Rückzugsort: In Steinbach ließ er sich ein eigenes Komponierhäuschen bauen, das bis heute besichtigt werden kann – ein stiller Ort, an dem einige seiner bedeutendsten Werke entstanden.
Die touristische Erschließung begann früh: Bereits 1869 nahm die Schifffahrt auf dem Attersee ihren Betrieb auf. Nur wenige Jahre später, 1881, wurde die Eisenbahnstrecke von Vöcklabruck nach Kammer eröffnet – eine Verbindung, die den See endgültig zu einem leicht erreichbaren Erholungsziel für Gäste aus der Donaumetropole Wien machte.
Verbote
- in den Monaten Juli und August gilt auf dem Attersee absolutes Fahrverbot für Motorboote
- zwischen 21.00 und 7.00 Uhr ist der Betrieb von Verbrennungsmotoren (Nachtfahrverbot) nicht erlaubt
- Motorboote dürfen nicht näher als 200 m zum Uferbereich fahren, Ausnahme: in nahezu rechtem Winkel zum An- und Ablegen mit max. 10 km/h
- generelle Geschwindigkeitsbegrenzung von 50 km/h
- Alkoholobergrenze 0,8 Promille
- Fahr- und Ankerverbote in Schwimmzonen, Naturufer- oder Schilfzonen, Start- und Landegassen für Wasserschi (gekennzeichnet mit gelben Bojen bzw. einem gelben Ball an Land) und im Bereich der Attersee-Schifffahrt
- Bade- und Tauchverbot im Umkreis von 100 Metern im Bereich von Hafeneinfahrten und Anlegestellen der Fahrgastschifffahrt
- Verboten sind Tauchboote, Wohnschiffe und Hausboote, das Schleppen von Flugdrachen, Drachenfallschirmen und ähnlichen Geräten
Sturmwarnung
Bei Sturmwarnung ist unverzüglich der nächstgelegene Hafen oder eine sichere Stelle am Ufer anzulaufen.

Wichtige Telefonnummern:
Wasserrettung Notruf 0800 230 144 Kurzwahl 130
Wassersport Koller 0676 3305253
Sonstige Infos
Verfügbare Slip- und Krananlagen, Motorboottankstelle, Gastliegeplätze oder Restaurants mit Liegeplätzen finden Sie in dem bei uns erhältlichen Segelguide.